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Wieder steigt die Inzidenz in Nürnberg, heute auf 222,2. „Diesmal lassen verspätete Fallmeldungen die Inzidenz überraschend so stark ansteigen. Allein heute wurden für den Zeitraum vom 5. – 9. Mai 197 Fälle gemeldet,“ schreibt Thomas Pettinger für die NoCovid Initiative Nürnberg auf Twitter. „Wir brauchen jetzt dringend eine klügere Pandemiestrategie für Nürnberg, um raus aus dem Lockdown zu kommen.“

Von den 197 Fällen weist das RKI heute nur 122 als neu aus, obwohl die anderen Fälle gestern ebenfalls nicht gemeldet waren. Dass die Gesamtfallzahl dabei heute nur um 120 Fälle gestiegen sei, liege gleichzeitig an Korrekturen in der Vergangenheit, so seien mit dem heutigen Tag allein im März und April 2021 in Summe 77 Fälle gelöscht worden. „Sowohl diese Löschungen als auch die nicht als neu gekennzeichneten Nachmeldungen werden nicht begründet, wie und warum es dazu kommt erfährt die Öffentlichkeit daher nicht,“ sagt Pettinger.

Der Blick auf die vergangene Woche zeige, wie angespannt die Lage immer noch sei. Die Inzidenzen bei Schulkindern lagen in der Stadt bei bis zu 448. „Die Zahlen der 18. Kalenderwoche können durch Nachmeldungen sogar noch weiter steigen,“ merkt Pettinger an. Der höchste Wert gelte für die 15-19 Jährigen, gefolgt von den 10-14 Jährigen mit einer Inzidenz von 332. Zum Vergleich: im Nürnberger Land liegen diese Werte bei 99 und 153.

Statt immer über mögliche Lockerungen zu sprechen, sei es für die Stadt jetzt wichtig eine kluge Pandemiestrategie zu verfolgen, die Inzidenzen schnell sinken lasse und dann langfristige und stabile Öffnungen bei einem sehr niedrigen Inzidenzniveau ermögliche. Einen solchen Plan habe die Initiative bereits vor Wochen vorgestellt, leider habe ihn sich Marcus König, anders als die anderen Oberbürgermeister und Landräte in der Region, gar nicht selbst angehört. „Schade, denn wir sehen nun an den Zahlen, dass der Fokus insbesondere in Nürnberg offenbar auf den falschen Themen liegt,“ so die Initiative.

Wichtig seinen Test- und Impfangebote in den besonders betroffenen Stadtteilen und Bevölkerungsschichten. “Wir haben als Initiative einen Kulturverein mit 100qm Fläche gefunden, der mit finazieller Unterstützung eine Testangebot für seine von der Stadt oft schlecht erreichbaren Mitglieder organisieren kann. Dort könnte man auch impfen.” Genau so erreiche man Zielgruppen, bei denen man immer wieder ein viel zu hohes Infektionsniveau sehen könne, so die Initiative.

Link zum Analyse-Thread auf Twitter: https://twitter.com/KI_in_med/status/1391639521775734785?s=20